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Städtetrip: 3 Tage in Porto – Portugal

Fernweh ist ein Gefühl, das die meisten von uns (sofern wir keine größeren Probleme haben, keine Frage) derzeit beschäftigt. Fernweh holt auch mich bisweilen immer wieder ein, obwohl ich es aktuell sehr gut schaffe, meine Reiselust in die hinterste Ecke meines Bewusstseins zu schieben, geduldig zu sein und nicht auf Teufel komm raus die nächste Reise zu buchen. Vielleicht hat es deshalb ganze acht Monate gedauert, bis ich mich motivieren konnte, euch von unserer Portugalreise Ende August, Anfang September 2020 zu berichten. Normalerweise ist mein Ansatz, vergangene Reisen ‚verarbeitet‘ zu haben, bevor ich die nächste antrete, damit alle Erinnerungen und Eindrücke noch frisch sind und nicht von neuen Erfahrungen „überlagert“ werden, über die ich dann lieber schreiben würde. In dem Wissen, dass lange lange kein neuer Urlaub gebucht werden würde, schob ich also Portugal immer weiter vor mir her, erinnerte mich privat nur allzu gerne an die unfassbar schönen anderthalb Wochen zurück – fand aber nie den Moment, euch daran teilhaben zu lassen. Heute möchte ich mit unserem Urlaubsauftakt starten – drei Tagen Städtetrip in Porto. (Ich werde in den kommenden Tagen noch einen Guide auf Instagram veröffentlichen, in dem ihr komprimiert ein paar Infos zu Porto zum schnellen Nachlesen finden werdet).

Portugal hat unser Herz erstmalig 2017 erobert und nicht mehr verlassen – wir beide sind uns einig: Portugal ist unser europäisches, wenn nicht weltweites Lieblingsland. Drei Reisen später in 2017, 2018 und 2020, kann ich nichts anderes behaupten. Meine ganzen Beiträge über Portugal findet ihr natürlich hier. Das Land, die Leute, die Kultur, der ‚Vibe‘ vor Ort – diese Entspanntheit, die schönen Gebäude und Hausfassaden der Städte, die Aufgeschlossenheit und Modernität der Städte und bspw. Restaurantoptionen im Kontrast zu schmalen Gassen und altertümlichen Monumenten, die unfassbar schöne Natur, die Berge und Täler, die Steilküsten und Strände – all das hat uns wahnsinnig gepackt und während auch vielleicht vergleichbare Länder wie Spanien, Italien oder Südfrankreich ihre Reize haben, lässt uns Portugal nicht mehr los.

Wir wollten einen kleinen Roadtrip machen, viel Zeit in der Natur verbringen und gleichzeitig ein paar Tage in der Stadt verbringen. 2017 konzentrierten wir uns auf Lissabon und die Algarve, 2018 verbrachten wir die Hälfte der Reise an der Algarve, die andere in Andalusien und Sevilla – denn auf jeder Reise gilt für uns, auch neue Fleckchen Erde zu sehen. Dieses Mal fiel die Wahl bei neuen Orten auf Porto sowie, auf dem Weg nach Lissabon, Ericeira – doch dazu mehr im nächsten Beitrag. Mein Freund war bereits vor vielen Jahren beruflich in Porto, hatte die Stadt jedoch ganz anders wahrgenommen bzw. auch nicht so entdeckt, wie wir es als sich-treiben-lassende Touristen taten. Die eher nördliche Stadt Porto mit seinen knapp 240.000 Einwohnern sollte also der Start unseres Spätsommerurlaubs sein.

Reisen während Corona – Anreise & Hotel in Porto

Ich möchte kurz etwas zum Reisen während Corona sagen und dann das Thema nur dort einfließen lassen, wo Informationen für euch wichtig sein könnten. Zuallererst: Wir haben uns recht spontan für die Reise nach Portugal entschieden, gut drei, vier Wochen bevor wir Ende August los geflogen sind. Für uns stand ganz klar im Fokus, nur zu fliegen, wenn die Situation dies zulassen würde – sprich wenn sowohl in Deutschland, als auch in Portugal die Zahlen niedrig wären, wir außerhalb der Feriensaison (weniger Andrang) fliegen könnten und sich die allgemeine Lage gerade nicht im Lockdown befinden sollte, in keinem der beiden Länder. Da sich dies tagtäglich ändern konnte, haben wir alles mit kurzfristiger Stornierungsoption bis zu einen Tag vor Abflug bzw. Ankunft im jeweiligen Hotel gebucht.

Jetzt, in der aktuellen Lockdown-Situation, würde ich persönlich nicht in den Urlaub fliegen und damit vielleicht Inzidenzen in die Höhe treiben. Das muss am Ende jeder für sich entscheiden, mit welcher Entscheidung er sich wann wohl fühlt und ab welchem „Moment“ man das Reisen für sich als sicher und ‚moralisch‘ in Ordnung betrachtet. Ich denke, dass Corona uns zumindest teilweise noch länger begleiten wird und wir uns ans Reisen mit Corona, ggf. mit häufigen Tests, Maskenpflicht und Co., gewöhnen müssen. Ob man während eines entspannteren Zeitraums mit wenig aktuellen Infektionen oder während eines harten Lockdowns fliegt, ist aber in meinen Augen dann eine andere Geschichte.

Insgesamt kann ich bestätigen, dass die Städte, sowohl Porto, als auch Lissabon, eher leer waren – von den Einwohnern natürlich einmal abgesehen, war das Touristenaufkommen nicht sonderlich groß, so hatte uns dies auch unser Hotel bestätigt. Allein das hat das Reisen schon sehr angenehm gemacht. Darüber hinaus sind die Portugiesen unserer Empfindung nach noch mal deutlich umsichtiger miteinander umgegangen, als wir es oft hier in Deutschland erleben, und haben von alleine auch draußen sehr viel Abstand gehalten, freiwillig auch auf der Straße Maske getragen, obwohl es keinerlei Aufforderung dazu gab und wir haben uns sehr wohlgefühlt, andersherum natürlich auch vollständig dazu beigetragen, ebenfalls umsichtig zu sein und niemanden zu gefährden, egoistisch zu sein und keinem auf die Pelle zu rücken oder ein unsicheres Gefühl zu vermitteln.

Unsere Anreise, Mietwagenabholung & unser Hotel „Eurostars Porto Douro“

Zur Anreise kann ich sagen, dass diese sehr entspannt war. Das Flugzeug war halbleer, wir sind mit Eurowings von Düsseldorf nach Porto und hinterher von Faro zurück nach Düsseldorf geflogen. Alles war gut organisiert, natürlich bestand während der Flüge ebenfalls Maskenpflicht und Abstandsregelung, und durch die geringe Auslastung konnten auch im Flieger ganze Reihen freigehalten werden. Um auch Kontakte im Personennahverkehr zu vermeiden, entschieden wir uns für die gesamte Zeit für einen Mietwagen, den wir in der Garage des Hotels für die Zeit in Porto unterbringen konnten. Wie die Reisebestimmungen aktuell bzw. in Zukunft sein werden, müsst ihr natürlich individuell schauen, solltet ihr nach meinem Beitrag eine Reise nach Porto buchen wollen (davon gehe ich stark aus ☺️).

Unser Hotel „Eurostars Porto Douro“ am Douro, dem Fluss, der sich durch Porto zieht und die Stadt Porto von seiner gegenüberliegenden Schwester Vila Nova de Gaia trennt, war wirklich perfekt gelegen, wenn man die Stadt entspannt zu Fuß erkunden möchte und zu den meisten Hotspots keinen weiten Weg haben will. Ein Vorteil: Porto ist super bergig, und da wir am Flussufer gewohnt haben, mussten wir zwar tagsüber viele, viele Berge erklimmen, konnten jedoch abends entspannt vom Restaurant oder der Bar von wo auch immer, bereits müde, grundsätzlich bergab laufen.

Sightseeing in Porto – Hotspots & Must-Sees

Porto ist die perfekte Stadt, um sich einfach treiben zu lassen. Die Berge zu erklimmen, die verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden, hier und da in einem Café oder Restaurant eine Pause einzulegen, zu verweilen, wieder weiterzuziehen. Porto ist nicht hektisch, nicht überfüllt, und das bloße, ja ziellose Umherschlendern lohnt sich schon so sehr – denn die Straßenzüge und Gebäude allein sind bereits wahnsinnig schön. Mein größter Tipp an euch, wenn ihr euch auf die Reise vorbereitet: Sucht euch ein paar Hotspots heraus und schaut grob auf der Karte, wo diese gelegen sind, damit ihr sie beim Spazieren durch die Stadt ggf. nicht verpasst und nur eine Querstraße daran vorbei läuft. Ein paar Highlights möchte ich euch mit auf den Weg geben. Ansonsten: Schaut, wo eure Wege euch hinführen, so oder so werdet ihr nicht enttäuscht werden und wir haben das meiste tatsächlich per Zufall entdeckt.

Imposante Kirchen, bunte Gebäude & malerische Straßen in Porto

Die Bilder dieses Beitrags sprechen für sich – in Porto muss man nicht nach schönen Kulissen suchen, nein es fällt beinahe schwer, irgendwo hinzublicken und keine schöne Hausfassade, bunt bemalte Wandfliesen (die man übrigens Azulejos nennt) oder aufwändig gestaltete Fußwege zu finden. Wenn ihr gerne fotografiert, werdet ihr hier ganz auf eure Kosten kommen – wie überall in Portugal, ehrlich gesagt. Hier wird viel mit bunten Farben und Liebe zum Detail gearbeitet; genau mein Ding. Die folgenden Orte – so wie viele andere – haben wir beispielsweise per Zufall entdeckt, und hätte ich gewollt, hätte ich an jeder 2. Ecke stehen bleiben und ähnliche Fotos schießen können. Ein wahr gewordener Traum!

Graffitis & Street Art in Porto

Was euch unweigerlich an vielen Wänden begegnen wird, sind Wandmalereien und Graffitis. Street Art ist in Porto, aber auch zum Beispiel in Lissabon, sehr üblich. Natürlich gibt es auch viele, sogenannte Tags (die für mich ehrlicherweise eher Schmierereien sind) – aber ihr findet eben auch viele, echte Kunstwerke, kreative und teils politische Malereien, von denen ich einige für euch festgehalten habe. Haltet mal die Augen auf – für mich macht es die Stadt tatsächlich noch schöner und künstlerischer.

Portos schönster Bahnhof ‚Estação de São Bento‘

Ein Highlight, das völlig kostenfrei ist und welches ihr euch nicht entgehen lassen solltet, ist der schöne Bahnhof ‚Estação de São Bento‘. Wie gesagt, in Portugal und speziell auch in Porto ist gefühlt alles schön – es wird viel Wert auf ansprechend gestaltete, öffentliche Plätze und Flächen gelegt. Wenn ich da teilweise an unsere Bahnhöfe denke…

Wenn ihr Porto zu Fuß erkundet, werdet ihr früher oder später an dem (eingereiht in all die anderen, schönen Gebäude) eher unscheinbaren, aber großflächigen Bahnhof vorbeikommen (auf dem folgenden Bild befindet sich der Bahnhof rechts). Stattet der riesigen Halle mit all den wunderschönen Wandfliesen unbedingt einen Besuch ab, die von einem Künstler gestaltet wurden und geschichtliche Ereignisse abbilden. (Übrigens: Hier musste man, da es trotz der offenen Fenster, Türen und Übergänge zum Gleis streng genommen ein Innenraum ist, natürlich eine Maske tragen.)

Capela de Santa Catarina / Rua de Santa Catarina

Generell wird das Stadtbild in Porto stark durch die bereits erwähnten Wandfliesen, die Azulejos geprägt. Besonders die Farbkombination Blau und Weiß wird euch sehr, sehr häufig über den Weg laufen. Ich persönlich finde es wunderschön. Ein sehr bekanntes Beispiel ist die ‚Rua de Santa Catarina‘, an der ihr die ‚Capela de Santa Catarina‘ findet. Die bunten Wände der Kirche sind ein beliebtes Fotomotiv, und obwohl es während unseres Aufenthalts recht leer war in Porto, gab es eigentlich immer jemanden, der die Wand oder sich selbst davor fotografierte.

Igreja do Carmo & Igreja de Santo Ildefonso

Die beiden folgenden Kirchen, ‚Igreja do Carmo‘ und ‚Igreja de Santo Ildofonso‘ stehen der Capela de Santa Catarina in nichts nach. Besonders erstere Kirche hatte es mir angetan; mir gefällt das etwas grünstichigere Blau total gut und die Ecke war etwas ruhiger und weniger besucht gelegen an einem großen Platz.

Der Glockenturm ‚Torre dos Clérigos‘

Wenn ihr schon in der Nähe seid, solltet ihr euch auch den bekannten Glockenturm ‚Torre dos Clérigos‘ nicht entgehen lassen. Der 76m hohe Turm gilt heute als Wahrzeichen der Stadt; früher galt er Seefahrern aufgrund seiner Größe als Orientierungshilfe. Man soll, gerade zum Sonnenuntergang, von oben eine wunderschöne Sicht über die Stadt haben. Coronabedingt fanden die Führungen und Aufstiegszeiten etwas seltener/geregelter statt als im Normalfall – daher hatte sich der Aufstieg für uns leider nicht ergeben. Den Sonnenuntergang über der Stadt haben wir uns natürlich trotzdem nicht entgehen lassen, dazu später mehr…

Das Rathaus – ‚Paços de Concelho do Porto‘

Auch das Rathaus Portos, ‚Paços de Concelho do Porto‘, ist einen Besuch wert – der sich jedoch wie vieles, anderes auch beinahe automatisch ergibt. Es steht am Ende der ‚Avenida dos Aliados‘, einer der Haupteinkaufsstraßen Portos. Vom Platz in der Mitte, an dessen einem Ende auch das Rathaus steht, gehen zahlreiche Straßen mit normalen bis sehr hochpreisigen Geschäften ab. Auch die bereits genannten Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Rua de Santa Catarina oder der Glockenturm und die Kirchen sind nicht weit entfernt.

Der Stadtteil ‚Ribeira‘ am Rio Douro

Ein sehr sehenswerter Stadtteil ist der am Fluss Douro gelegene Altstadtbereich ‚Ribeira‘ – übersetzt „Flussufer“. Dieser Teil der Stadt gehört zum historischen Zentrum der Stadt und somit seit 1996 auch zum UNESCO Weltkulturerbe. Hier werdet ihr ein buntes Treiben an umherschlendernden Touristen, Einheimischen, Schaustellern, Verkäufern und Bootsfahrt-Anbietern finden – neben zahlreichen Cafés und Restaurants, die zum verweilen einladen – auch, wenn sie vielleicht etwas touristischer sind.

Der Stadtteil Ribeira lag von uns zu Fuß nur etwa fünf Minuten das Flussufer entlang und beginnt ab der Brücke ‚Ponte Dom Luís I‘, die direkt gegenüber in die Schwesternstadt ‚Vila Nova de Gaia‘ führt. Hier kann man es sich, bei einem Glas Portwein (der übrigens aus Porto kommt und für den die Stadt und seine zahlreichen Portweinboote bekannt ist) gutgehen lassen. Wer will, kann auch eine Portweintour mit Verkostung in einer der zahlreichen Portweinkellereien besuchen.

Auch wir hatten eigentlich vor, eine der Touren zu machen, waren an jenem Tag jedoch zu beschäftigt damit, uns durch die Stadt und verschiedene Cafés in ‚Vila Nova de Gaia‘ treiben zu lassen, das Treiben auf der anderen Seite zu beobachten und der untergehenden Sonne zuzuschauen. Genau so sollte es im Urlaub meiner Meinung nach auch sein – Pläne auch mal über Bord werfen, nicht alles und jeden Hotspot sehen und mit eigenen Erinnerungen nach Hause fahren. Vielleicht mache ich eine der Touren jedoch beim nächsten Mal in Porto – das wird es ganz sicher irgendwann geben!

Vila Nova de Gaia & eine Bootsfahrt auf dem Rio Douro

Ein paar Worte möchte ich natürlich noch gesondert zu ‚Vila Nova de Gaia‘ verlieren, nachdem ich die gegenüberliegende Stadt Portos so häufig erwähnt habe. Ehrlicherweise dachte ich vor der Reise nach Porto, dass es sich einfach um zwei Seiten der Stadt, getrennt durch den Rio Douro, handeln würde. Tatsächlich sind es jedoch zwei verschiedene Städte, die man besucht. Ihr habt mehrere Möglichkeiten, Vila Nova de Gaia zu erreichen – per Tram, mit dem Auto, per Boot oder ganz einfach zu Fuß, so wie wir es immer gemacht haben.

Wir haben unter anderem einen Nachmittag dort verbracht, haben uns an der Promenade entlang treiben lassen und tatsächlich so einige Zeit in kleinen Cafés und Restaurants mit Blick auf Porto verbracht und entspannt. Dafür eignet sich Vila Nova de Gaia perfekt. Ansonsten befinden sich dort auch viele der genannten Portweinkellereien, denen ihr einen Besuch abstatten könnt. Tatsächlich haben wir über einen Anbieter ein Dreierticket gebucht aus Sightseeing by Bus (dazu gleich mehr), einer Bootstour und einer Portweinverkostung samt Führung. Letztere haben wir dann spontan ausfallen lassen. Was ich euch unbedingt ans Herz legen möchte, wenn ihr ab und zu Fisch esst, ist ein traditionelles ‚Bolinhos de Bacalhau‘, ein Kabeljau-Küchlein aus Klippfisch und Kartoffeln in Öl frittiert. Ultra lecker und ein guter Snack für den kleinen Hunger zwischendurch.

Was sich auch lohnt, wenn man Bootsfahrten mag, ist eine Flussfahrt auf einem der länglichen Boote auf dem Rio Douro. Bei uns war es eher eine spontane Entscheidung, da der Preis sich nicht unterschieden hatte beim 3er-Ticket und wir uns alles offen halten wollten. Man schippert gut eine Stunde über den Rio Douro, sitzt in der Sonne an der frischen Luft und erfährt so einiges über diverse Gebäude am Flussufer und die vielen Brücken, die über den Douro gebaut wurden. Die Tour verläuft über automatische Ansage und wird in Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Deutsch vorgelesen, wenn ich mich recht erinnere. Eine nette Erfahrung, kann man machen wen man etwas Abwechslung vom zu Fuß erkunden haben möchte und das Wasser mag; für mich aber kein absolutes Must-Do.

Miradouro & Mosteiro da Serra do Pilar

Ich hatte euch noch einen richtig tollen Spot zum Sonnenuntergang schauen & einen tollen Blick über die Stadt versprochen, auf den auch wir nicht verzichten wollten. Ich war vorher während meiner kurzen Urlaubs-Recherche mehrmals auf den Aussichtspunkt ‚Miradouro da Serra do Pilar‘ gestoßen, der direkt am ‚Mosteiro da Serra do Pilar‘ in Vila Nova de Gaia liegt. Dort findet ihr, nach einem kurzen, steilen Aufstieg, nicht nur einen tollen, kleinen Park mit abschüssiger Wiese, auf der sich die Einwohner Portos und auch ein paar Touristen zum Sonnenuntergang tummeln, sondern auch einen großartigen Blick auf Porto auf der gegenüberliegenden Seite. Hinter der Flussmündung, auf die man Blickt, geht dann langsam die Sonne unter.

Der Park war, auch wenn auch dort überall die Abstandsregeln eingehalten wurden (und auch niedrige Zahlen und frische Luft nicht rückwärts zählen), vermutlich der „vollste“ Ort, den wir während unserer Tage in Porto bzw. generell Portugal erlebt haben. Nichtsdestotrotz war auch dort alles entspannt, man musste sich einfach ein freies Fleckchen mit genug Radius suchen und den Blick genießen. Als die Sonne vom Park aus beinahe nicht mehr zu sehen war, sind wir schnell noch ein paar Meter höher zum ‚Mosteiro da Serra do Pilar‘ gelaufen, einer Kirche samt Kloster, die beide durch ihre runde Form auffallen.

Von dort aus könnt ihr den wirklich traumhaften Sonnenuntergang, mit dem euch Porto im Sommer nicht selten beglückt, noch einige Momente länger genießen und der Blick über die Dächer der Stadt und den Douro ist noch einmal ein wenig besser – ich denke, die Bilder sprechen für sich.

Sightseeingtour durch Porto per Sightseeingbus

Wer meinem Blog und insbesondere meinen Reiseberichten über Städtetrips schon länger folgt weiß, dass ich bzw. wir in neuen Städten gerne auch mal auf eine klassische Sightseeingtour per Bus zurückgreifen, um uns erst einmal einen Überblick der Stadt zu verschaffen und vielleicht ein paar Extrainformationen zur Geschichte der jeweiligen Stadt zu sammeln, die wir uns vorher bzw. währenddessen nicht angelesen haben. Auch in Porto haben wir uns dafür entschieden, den Sightseeingbussen eine Chance zu geben und sind an der Avenida dos Aliados in einen der Busse unseres Unternehmens gestiegen.

Ehrlicherweise sind wir erst an Tag 2 von 3 in den Bus gestiegen, nachdem wir schon einiges der Stadt zu Fuß abgelaufen haben, weswegen für uns der Mehrwert tatsächlich nicht mehr so groß war. Wir haben eine ausladende Tour gemacht und sind tatsächlich auch ein paar entlegenere, höher gelegene Ecken der Stadt abgefahren, haben tatsächlich einige Informationen über die Stadt gesammelt, die meines Erachtens nach immer wissenswert und spannend sind und konnten noch mal einen anderen Blick von oben erhaschen, während wir in der Sonne brutzelten. Generell möchte ich solche Fahrten, die meist nur 1-2 Stunden dauern, jedem ans Herz legen – gerade, wenn man nicht gut zu Fuß ist, ist es in einer bergigen Stadt wie Porto auch definitiv empfehlenswert. Wir haben hinterher gesagt, dass es für uns nicht 100% notwendig war – bereut haben wir es aber nicht.

Ein Muss für alle, nicht nur Harry-Potter-Fans: Die Livraria Lello

Ein absolutes Muss – nicht nur für Harry-Potter-Fans, sondern auch generell Bücherwürmer und Besucher Portos – ist für mich die Livraria Lello. Die Buchhandlung, die zu einer der schönsten weltweit zählt, gilt auch als große Inspiration für J.K.Rowling und die Harry-Potter-Reihe, was einem auch sofort klar wird, wenn man die Räumlichkeiten betrifft. Rowling lebte Anfang der 90er Jahre einige Zeit in Porto und verbrachte auch einige Zeit in der Livraria Lello, die zum lesen, stöbern und verweilen einlädt. Ich als riesengroßer Harry-Potter-Fan der ersten Stunde war natürlich Feuer und Flamme, der Buchhandlung einen Besuch abzustatten und wurde nicht enttäuscht.

Hier haben wir einen kleinen, vermeidbaren Fehler gemacht, den ich euch gern ersparen möchte. Wir sind am vorletzten Tag in Porto spontan vorbeigegangen und sind auf eine lange Schlange an Wartenden gestoßen (natürlich alle mit Abstand und Maske) und entschieden uns, am nächsten Tag vor Abreise nach Ericeira direkt zur Öffnung der Buchhandlung wiederzukommen. Wir kauften normale Tickets im Voraus und mussten trotzdem feststellen, dass die Schlange bereits morgens um 10 Uhr ziemlich gefüllt war.

Aufgrund von Corona war die Zahl an Besuchern natürlich sehr begrenzt – was nicht nur sinnvoll ist, sondern auch praktisch, wenn man einmal im Inneren ist, jedoch verlängert es natürlich die Wartezeit sehr. Wir haben dann in der Schlange stehend, kein Ende in Sicht, Fast-Lane-Tickets gekauft, die um einiges teurer sind, jedoch pro Ticket ein kostenfreies Buch des Hausverlags enthalten und einem einfach einiges an Zeit sparten. Wir standen vorher bereits eine halbe Stunde an und hätten im bis dahin zurückgelegten Tempo noch weiteren 2 Stunden dort verbracht, was es uns nicht wert war – somit waren wir den Aufpreis absolut bereit zu zahlen (leider sind unsere anderen Tickets dadurch verfallen…). Deshalb macht es lieber direkt richtig, kauft euch die etwas teureren Tickets und spart euch die Wartezeit!

Das Innere der Buchhandlung selbst und die Bilder sprechen für sich, da muss ich gar nicht so viel zu sagen. Ich kann auf jeden Fall die Parallelen zur liebevollen Ausgestaltung der Harry-Potter-Welt entdecken und auch so, ohne Zauberei-Bezug, ist die Liebe zum Detail auf jeden Fall sehr präsent. Ich bin sowieso ein großer Bücherwurm und könnte Stunden in Buchhandlungen verbringen – selbst wenn es nur die am Bahnhof oder Flughafen ist, die keineswegs durch solch eine Optik glänzt. Macht euch auf jeden Fall selbst ein Bild, wenn ihr mal in Porto sein solltet.

Empfehlenswerte (vegane) Restaurants & Cafés in Porto

Abschließend möchte ich euch natürlich meine kulinarischen Empfehlungen in Porto nicht vorenthalten. Wir ernähren uns vegetarisch/vegan und neben zahlreichen Tipps, die ich mir vorher über Instagram herausgespeichert hatte (sehr praktisch!) schauen wir auch auf jeder Reise in die App ‚Happy Cow‘, die ich euch als Veganer/Vegetarier sehr empfehlen kann. Wir haben nicht nur ausschließlich Veggie-Restaurants ge- und besucht, sondern oft dann die jeweilige vegane/vegetarische Variante unserer Wahl genommen.

Ein Restaurant, welches ich euch wärmstens empfehlen möchte, da wir ganze drei Mal dort waren (gar nicht unsere Art, da wir gern viel Neues entdecken und ausprobieren) ist das ‚Restaurante LSD (Largo Sao Domingos)‘ (oben rechts und letztes Bild links). In einer süßen, abschüssigen Gasse gelegen haben wir dort zwei Mal unseren Abend ausklingen lassen, einmal mit Drinks und Dessert, einmal mit ganzem Dinner sowie einmal Mittags als Zwischenstopp, und wurden nie enttäuscht. Gerade abends trefft ihr auf eine Schlange an Wartenden, denn die Atmospähre wird mit Livemusik von Singer-Songwriter-Straßenkünstlern aufgewertet, die richtig, richtig gut waren. Ein kleines Gefühl von Livekonzert zu Coronazeiten, was wir total genossen haben. Direkt nebenan liegt das ‚Puro 4050‘, an dem wir ebenfalls einmal abends saßen und Dessert und Drinks genommen haben – ebenfalls sehr empfehlenswert.

Zum Frühstück haben wir uns vegane/vegetarische Restaurants und Cafés gesucht. Das ‚Obio‘ (oben) ist eher traditionell portugiesisch, hier haben wir entspannt im Hinterhof mit Blick auf Bäume und die Straße gegessen. Das ‚Maria Limao‘ (unten rechts) bietet theoretisch klassische Frühstücksoptionen wie Rührei und Würstchen in der veganen Variante an, was wir auch immer gerne ausprobieren. Hier hatten wir zusätzlich noch sehr gute Pancakes.

In Vila Nova de Gaia haben wir im ‚Tempero d’Maria‘ (oben links) gegessen und es uns bei Handcut Fries, Burrata und Drinks gutgehen lassen. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist das vegane Restaurant ‚Kind Kitchen‘ in Porto, von dem ich hier kein Foto eingebunden habe, welches jedoch klassisch Burger, Burritos und diverses ‚Soul Food‘ in veganer Variante anbietet. Das gefühlt einzige touristische Restaurant war das am ersten Abend, als wir an der Ribeira, müde und hungrig, den ersten Abend einläuten wollten – ‚Muralha do Rio‘, direkt am Douro gelegen. Nicht schlecht, aber auch keine absolute Empfehlung, ich glaube, die meisten Restaurants an der Ribeira tun sich nicht viel. Danach zog es uns zum Dessert ins ‚Restaurante LSD‘, und es sollte ja, wie oben beschrieben, nicht der letzte Besuch sein…

Ich hoffe sehr, euch hat mein doch sehr ausführlicher Bericht über mein erstes Mal in Porto gefallen. Wir haben uns sehr in die Stadt verliebt – angesichts unserer Affinität zu Portugal an sich war das jedoch keine Überraschung. Ich kann jedem nur ans Herz legen, Porto einen Besuch abzustatten und euch durch die bunten Straßen treiben zu lassen, in Cafés einzukehren und wie von selbst die Sehenswürdigkeiten und Vorzüge der Stadt zu entdecken. Vielleicht könnt ihr den ein oder anderen Tipp mitnehmen und versteht, wieso uns Porto und Portugal so gut gefällt. Die folgenden Tage haben wir in Surferort Ericeira sowie den umliegenden Küstenstädtchen sowie in Lissabon verbracht, bevor es an unseren Herzensort, die Algarve ging, also lest gerne auch in meine anderen Portugalbeiträge rein.

Solltet ihr Lust auf geführte Ausflüge und Touren haben, kann ich euch wie immer die Buchungen über GetYourGuide empfehlen, über die ich schon gut 30 Tourten und Ausflüge während meiner Reisen durchgeführt habe – unter anderem die Flussfahrt auf dem Rio Douro! :)

MRS. BRIGHTSIDE – Fashion, Travel & Lifestyle Blog aus Düsseldorf
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