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Sylt im Oktober – 4 Tage auf der deutschen Nordsee-Insel

Ein kleines Vorwort: Ich kann nicht fassen, wie stiefmütterlich ich eine meiner liebsten Kategorien auf diesem Blog die vergangenen Monate behandelt habe – Reisen. Ich liebe es, meine Reisen für euch zu verschriftlichen, euch mit auf meine Erfahrungen zu nehmen, schöne Orte mit euch zu teilen und Empfehlungen für eure nächsten Trips auszusprechen. Die Motivation ist direkt nach der Reise immer enorm groß; jedoch war ich irgendwann 2020 in einen Strudel aus offenen Reise-Beiträgen aus Südafrika, Portugal und eben Sylt geraten, kam nicht mehr hinterher und so haben sich nun mittlerweile gut 5 Reisen der vergangenen 1,5 Jahre aufgestaut, die ich für euch verarbeiten möchte. Mein Antrieb dahinter ist unter anderem, dass dieses Jahr viele, schöne Trips und neue Reisen geplant sind – und ich möchte ungern im Dezember 2022 hier sitzen und 10-15 Reisen für euch Revue passieren lassen müssen. Das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. :D Alle meine bisherigen Reisebeiträge findet ihr in meiner Travel-Kategorie nach Kontinenten & Ländern sortiert sowie über meine interaktive Weltkarte.

Jedenfalls möchte ich an meine Beiträge vom Trip nach Portugal 2020 anknüpfen und meine letzte Reise aus 2020 mit euch teilen – ein Familientrip nach Sylt. Meinte Eltern sind von klein auf mit mir sehr viel gereist und bis heute genieße ich es sehr, diese Qualitytime mit meiner Familie zu haben und neue Orte, ob weit weg oder hier bei uns in Deutschland, mit ihnen zu erkunden.

Tatsächlich ging es im Herbst 2020 gar nicht so weit weg und ich begleitete meine Eltern für vier Tage mit nach an die Nordseeküste nach Sylt, wo sie eine knappe Woche verbrachten. Vermutlich ist Sylt die bekannteste, deutsche Insel was Reisen betrifft und obwohl ein Teil meiner Familie in Ostfriesland aufgewachsen ist und ich die ostfriesischen Inseln somit sehr gut kenne (und die nordfriesischen ja nicht allzu weit entfernt sind), war ich bis 2020 noch nie auf Sylt.

Das erste Mal Sylt – 4 Tage auf der Insel

Ich habe vorher viele Meinungen zu Sylt gehört und wollte mir unbedingt mein eigenes Bild machen. Fest steht: Sylt hat super viel zu bieten, von tollen Restaurants bis schöne Strände und andere, wahnsinnig schöne Ecken, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Was man an einem langen Wochenende auf Sylt in knapp vier Tagen alles erleben und nicht verpassen sollte, verrate ich euch in diesem Beitrag.

Spaziergänge, Orte & Strände auf Sylt

Wenn man eines auf Sylt so richtig gut machen kann, dann ist es lange und ausgiebig spazieren gehen. An endlos langen, teilweise weißen und feinsandigen Stränden, zwischen Dünen und sogar Feld- und Waldwege entlang – an endloser Natur und reiner Seeluft mangelt es Sylt natürlich kein bisschen. Ehrlicherweise ist es auch das, womit wir die meiste Zeit verbracht haben.

Die Hauptstadt – Westerland auf Sylt

Westerland ist vermutlich der Ort auf Sylt, der den meisten ein Begriff ist – nicht zuletzt durch den Song der Ärzte. Ich glaube, ich bin nicht die einzige, die dieser Meinung ist, aber Westerland hat mir persönlich am wenigsten gefallen auf der ganzen Insel. Statt schnuckeliger Reetdachhäuschen findet ihr hier eher 70er-Jahre-Bauten, hoch, klotzig und wenig ansprechend, die sich bis an die Promenade hin ziehen. Vom Bahnhof ausgehend führt eine Straße bis zum Meer entlang, an der sich Geschäfte aneinanderreihen – Shopping kommt hier also definitiv nicht zu kurz. Der Blick von der Promenade aufs Meer mit einem Matjesbrötchen oder einer Portion Pommes in der Hand lohnt sich auf jeden Fall, allerdings haben wir uns in Westerland nicht wirklich aufgehalten.

Hörnum – Strandspaziergang um die Odde & die Tetrapoden

Meine Eltern waren schon das dritte Mal auf Sylt und haben immer Süden in Hörnum gewohnt, so auch dieses Mal. Ihr könnt auf Sylt natürlich auch in Hotels wohnen; gerade auf den Inseln/an der Nordsee finde ich es aber super schön, sich eine gemütliche Ferienwohnung zu mieten, in der man in Ruhe frühstücken kann und von der aus man seine Ausflüge macht und mittags und abends auswärts isst. Ich kann euch Hörnum als Ausgangspunkt im Süden auf jeden Fall empfehlen; der Weg ganz in den Norden ist natürlich etwas weiter, aber insgesamt ist die Insel ja überschaubar (ca. 38km von Nord nach Süd) und in Hörnum könnt ihr viele, schöne Spaziergänge starten, habt ein paar tolle Restaurants in der Nähe und alles weitere fußläufig im Ort.

Der südlichste Punkt Sylts ist die Hörnum-Odde. Mein erster Spaziergang auf Sylt fand somit um die Odde in Hörnum statt, was ich euch unbedingt empfehlen möchte. Der weiße Sand, die an diesen Teilen fast hellblaue, raue Nordsee, der Wind und die frische Seeluft – wirklich ein Traum. Wenn ihr die Strecke entlang spaziert, werden euch diese grauen Steinblöcke auffallen, die natürlich ein tolles Fotomotiv sind. Sie nennen sich „Tetrapoden“ und sollen verhindern, dass durch Gezeiten und Sturmfluten noch mehr Sand abgetragen wird. Leider wird aber wohl über kurz oder lang in den kommenden Jahrzehnten die Odde irgendwann verschwunden sein.

Auf dem Weg rund um die Odde werdet ihr auch auf eine kleine am Leuchtturm gelegene Promenade stoßen, an der man in einem kleinen Café mit Blick aufs Meer eine super Kaffee-, Tee- und Waffelpause einlegen kann. Mal ehrlich, nach langen Spaziergängen an der frischen Luft sind solche Treats doch die beste „Belohnung“ und Stärkung. Auf der Odde hinter bzw. in den Dünen gelegen befindet sich übrigens die Kersig-Siedlung, die auch „Auenland“ genannt wird. Eine Ansammlung an kleinen, hutzeligen Reetdach-Häusern, die wirklich süß und malerisch in der Dünenlandschaft liegen. Auf den Fotos könnt ihr außerdem den Hörnumer Leuchtturm erkennen, der sogar als Hochzeitslocation dient.

Rotes Kliff in Kampen

Kampen liegt auf der nördlicheren Hälfte Sylts in der Nähe von Wenningstedt. Das Dörfchen eignet sich perfekt für kleine Ausflüge am Nachmittag zum Shoppen, denn hier werdet ihr viele (teils teurere, aber das ist auf Sylt keine Seltenheit) Boutiquen zum stöbern finden. Auch zum Lunch oder zur Kaffeepause am Nachmittag kommt ihr hier auf eure Kosten; Restauranttipps, auch für Kampen, habe ich im unteren Teil des Beitrags für euch gesammelt.

Wenn ihr in Kampen seid, dann solltet ihr auf jeden Fall einen Ausflug zum Roten Kliff machen. Hier könnt ihr nicht nur über die langen Treppen herunter zum Strand laufen, sondern auch oben auf der Promenade entlang schlendern. Das Rote Kliff soll besonders schön zum Sonnenuntergang aussehen, wenn die untergehende Sonne direkt auf die Klippen scheint und sie noch rötlicher strahlen lässt.

Ich kann nichts anderes sagen, als dass ich wirklich overall super begeistert von den schönen Stränden, Dünen und Küstenabschnitten auf Sylt war. Irgendwie denkt man nicht sofort an Deutschland, wenn man an teils kilometerweite Sandstrände, weißen Sand und türkiesblaues Wasser denkt, aber gerade die Küsten auf Sylt bezeugen, welch ein Urlaubsfeeling aufkommt, die Fotos sprechen für sich, oder? Auch jetzt, anderthalb Jahre später erfreue ich mich sehr an den tollen Bildern, die auf Sylt entstanden sind.

Strandspaziergang im Norden: Der Lister Ellenbogen

Ganz im Norden Sylts befindet sich der sogenannte Lister Ellenbogen mit den zwei Leuchttürmen in List Ost und List West, die sogar die nördlichsten Gebäude Deutschlands sind. Hier hatte ich sogar direkt dänischen Netzempfang – man kann meines Erachtens nach sogar Fähren nach Dänemark nehmen von dort aus. Die Sonnenauf- und -untergänge an diesem nördlichsten Punkt Sylts sollen wunderschön sein, leider hatten wir an diesem Ausflugstag als einziges nicht so richtig viel Glück mit dem Wetter. Sonst war es für einen Oktober super mild und sonnig, wenn auch windig – na klar.

Wenn ihr in List auf Sylt spazieren gehen möchtet und mit dem Auto zum nördlichsten Punkt und Parkplatz fahren wollt, müsst ihr eine kleine Maut von 6€ zahlen. Dann könnt ihr entspannt parken und von dort aus zu Fuß die wunderschönen Strände und Dünen erkunden. Achtung – die Begrenzungen der Dünen zu betreten ist übrigens verboten, nicht nur des Dünenschutzes wegen, sondern auch aufgrund der dort nistenden Tierarten. Apropos Tiere, auf dem Weg mit dem Auto zum Parkplatz solltet ihr langsam fahren, denn Schafe weiden überall dort auf dem Privatgelände und Zäune gibt es nicht. Da wir schon zu Coronazeiten dort waren, stand am Mauthäuschen der Hinweis, doch bitte eine Schaflänge Abstand zu halten… :D

Der Ausflug nach List lohnt sich zu 100%, gerade bei schönem Wetter (bei uns hat es zum Ende hin noch aufgeklart wie ihr seht) bietet der Strand eine richtig schöne, entspannte Spaziergangstrecke bis über den Ellenbogen hinweg und wenn ihr mit dem auf Sylt bzw. norddeutschen Inseln typischen Wind klar kommt, macht es super viel Spaß, bei guter Seeluft durch den Sand zu stapfen. Ein schönes Fotomotiv sind die weißen Dünen natürlich auch bei schlechterem Wetter, wie man sieht.

Apropos schöne Fotomotive – auch die vielen Leuchttürme eignen sich natürlich immer für das ein oder andere Foto und versprühen direkt maritimes Flair. Auf Sylt gibt es fünf verschiedene Leuchttürme. Hier im Hintergrund seht ihr den Leuchtturm in List West, mit weißem Turm und roter Kappe. Auf dem Foto unten seht ihr den Leuchtturm List Ost, welcher noch einen roten Streifen besitzt, und weiter oben habt ihr im Abschnitt „Hörnum“ auch den Hörnumer Leuchtturm entdecken können.

Der höchste Punkt auf Sylt: Die Uwe Düne

Der höchste Punkt auf Sylt trägt den Männernamen Uwe und bietet eine großartige Aussicht über Dünen, Meer und die hügelige Landschaft Sylts. Ihr könnt über eine längere Holztreppe die auf 52 Metern gelegene Plattform der Uwe Düne besteigen und den Blick genießen.

Das Kapitänsdorf Keitum

Auch das Dorf Keitum auf Sylt ist definitiv einen Besuch wert, wenn ihr auf der Insel seid. Hier findet ihr wirklich super süße, alte Reetdachhäuschen, kleine Boutiquen und Geschäfte zum Stöbern, Cafés und Museen. Allein zum Häuser gucken lohnt es sich, nach Keitum zu fahren und einfach durch die Straßen zu schlendern.

Drei Restaurants auf Sylt

Wer gerne und gut essen gehen möchte, kommt auf Sylt definitiv auf seine Kosten. Hier konnte ich von den vorherigen Urlauben meiner Eltern profitieren, denn sie haben uns für die dreieinhalb Tage, die ich dort mit ihnen verbrachte bereits die Dinner-Locations ausgesucht und bereits aus der Heimat heraus reserviert. Das empfiehlt sich durchaus, andernfalls könntet ihr Pech haben und keinen Tisch mehr bekommen, wenn ihr erst im Urlaub entscheidet bzw. ohne Reservierung vorbeischaut.

Die Kupferkanne in Kampen

Ein absolutes Must-Do, wenn ihr auf Sylt seid, ist ein Besuch in der Kupferkanne in Kampen. Wirklich super schön in einem kleinen Kiefernwäldchen liegt die Kupferkanne gelegen, ein verwinkeltes, uriges und mit Liebe zum Detail gestaltete Kaffeehaus/Künstlerlokal.

Adresse & Website
Kupferkanne
Stapelhooger Wai 7
25999 Kampen/Sylt

Die Kupferkanne gibt es bereits seit 1950, und ein Blick ins Innere des Cafés lohnt sich sehr. Ihr könnt quasi in einem kleinen Rundgang durch das Kaffeehaus wandeln und in die liebevoll gestalteten Ecken und Sitzgruppen schauen. Wir saßen draußen mit Blick aufs Wattenmeer und die Heidelandschaft, und haben uns Kaffee und Kuchen aus der hauseigenen Backstube schmecken lassen.

Achtung, ein Besuch dort ist mit kleiner Wartezeit verbunden, die aber in der Regel (und wenn das Wetter es zulässt und man draußen sitzen kann wie wir Mitte Oktober noch) schnell vergeht. Ihr könnt entspannt draußen warten und während mein Vater netterweise in der Warteschlange stand, haben meine Mutter und ich in dem kleinen Kiefernwäldchen sogar ein paar essbare Pilze gefunden (logischerweise nicht die Fliegenpilze auf den Fotos, haha).

Samoa Seepferdchen

Etwas höherpreisig, aber absolut lohnenswert ist ein Abendessen im Samoa Seepferdchen. Auf dem Weg von Westerland in Richtung Süden nach Hörnum ist das Restaurant Samoa Seepferdchen auf einer Düne nahe des Strandes gelegen. Die Einrichtung ist schick und trotzdem urig, die Speisen exklusiv, aber nicht überkandidelt mit kleiner Karte und super super lecker.

Adresse & Website
Samoa Seepferdchen
Hörnumer Str. 70
25980 Sylt

Die Gerichte auf der Karte sind ein Mix aus traditionell und modern, norddeutsche Gerichte werden vereint mit mediterranen Einflüssen und dem gewissen Etwas. Ob Fisch, Fleisch oder Veggie – ihr kommt hier ganz sicher auf eure Kosten. Lasst auf jeden Fall Platz für das Dessert, das schmeckt neben Vor- und Hauptspeise ebenfalls großartig. Reservieren ist hier wie immer zu empfehlen.

Das Meerbistro Straend

Genau mein Ding war auch das Restaurant Straend in Hörnum direkt am Meer. Hier findet ihr moderne Gerichte wie Burger, Bowls und diverse Snacks und gute Qualität mit einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Das Straend wurde von zwei gebürtigen Syltern gegründet, familiäre Gastfreundschaft steht hier ganz oben. Reserviert wie alle anderen Restaurants lieber vorher, und lasst auch hier Platz für Nachtisch…

Adresse & Website
Straend
Am Campingplatz 3
25997 Hörnum/Sylt

Fisch Matthiesen, Sansibar & Gosch Sylt

Einen Abend haben wir im Restaurant Fisch Matthiesen super leckeren und frischen Fisch gegessen. Leider hatte ich hier keine sehenswerten Bilder gemacht, daher an dieser Stelle die Empfehlung, wenn ihr in Hörnum seid, tagsüber auf ein Fischbrötchen oder abends zum Dinner dort für fangfrische, leckere Fischgerichte vorbeizuschauen.

Ein Pflichtbesuch wäre die Sansibar, allerdings passte ein Besuch dort nicht in unsere Tagesplanung und hatte am Abreisetag noch nicht geöffnet. Nächstes Mal dann – vielleicht sogar bei richtig schönem, sonnigen Wetter, denn die Sansibar liegt ebenfalls direkt am Strand.

Ähnlich bekannt wie die Sansibar auf Sylt ist Gosch Sylt – spätestens, seitdem es die Kette auch überall sonst in Deutschland gibt. Hier weiß man was man bekommt, ich würde sagen, nicht mehr und nicht weniger. Während unseres Ausflugs nach List haben wir am Lister Hafen (von dem man auch direkt nach Dänemark rüberfahren kann) ein Fischbrötchen von Gosch auf die Hand gegessen. Gosch findet ihr mehrmals auf der Insel, darunter natürlich auch in Westerland.

Ich hoffe, mein kleiner Reisebericht über vier Tage auf Sylt hat euch gefallen. Wenn ich Sylt auf zwei Aktivitäten beschränken müsste, dann wäre es laut meines Berichts nach definitiv ausgiebig spazieren gehen und gut essen. Auch bei weiteren Besuchen auf Sylt wären das meine Haupttagesordnungspunkte: Entspannt ausschlafen, ausgiebige Strandspaziergänge an den verschiedenen Stränden und Küstenabschnitten machen, irgendwo für Waffeln oder Kuchen zu Mittag einkehren, nachmittags durch Boutiquen in Keitum, Kampen oder auch Westerland bummeln und zum Abendessen in einem guten Restaurant den Tag ausklingen lassen.

Ich habe Sylt keineswegs als schickimicki oder überbewertet empfunden. Sicher wird man auch diese Orte auf der Insel finden, jedoch wird mir Sylt hauptsächlich wegen der schönen Familienzeit, der tollen Natur, rauen See im Kontrast mit weißen Stränden und den unterschiedlichen Restaurants, von modern bis urig, in Erinnerung bleiben. Es gibt noch ein paar Beachclubs und Orte der Insel, die ich beim nächsten Mal besuchen würde und so war es sicher nicht das letzte Mal auf Sylt.

MRS. BRIGHTSIDE – Fashion, Travel & Lifestyle Blog aus Düsseldorf
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