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Südafrika –
Kapstadt XXL-Cityguide

„Expect nothing, appreciate everything“ – ein Zitat, an das ich mich gerne halte und mir regelmäßig, in verschiedensten Situationen, in Erinnerung rufe. Im Fall von Kapstadt, im Rahmen unserer Südafrika-Reise – war es schwierig. Schwierig, die Erwartungen nicht hoch zu stecken, nicht viel zu erwarten angesichts der extrem lobenden, begeisterten Stimmen. Ohne Ausnahme.

Wir und insbesondere ich, die mit vielen, vielen Menschen vor der Reise gesprochen hat, sich Ratschläge für Ausflüge, Geheimtipps und Must-Dos eingeholt hat, bin mit sehr großen Erwartungen nach Kapstadt, die ‚Mother City‘ Südafrikas gereist. War der festen Überzeugung, dass es mir gefallen muss – nach alledem, was ich positives gehört hatte. Und zu hohe Erwartungen – können enttäuscht werden.

Was soll ich sagen? Wir wurden nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil kommen mein Freund und ich aus dem Schwärmen nicht heraus, haben uns voll und ganz, Hals über Kopf in die Stadt, das Land insgesamt, die Landschaft, Natur, Menschen, Essen – verliebt. Es gibt Orte auf der Welt – Portugal ist für uns so einer – da macht es einfach Klick, die lassen einen nicht mehr los, verlangen danach, immer und immer wieder besucht zu werden. Man verliert ein Stückchen seines Herzens, im positiven Sinne. Kapstadt ist so einer.

Ich freue mich sehr, euch in mehreren Beiträgen von unserem ersten – nein, es war sicher nicht der letzte – Besuch in Kapstadt und dem Western Cape zu berichten. Wir haben so viel gesehen, so unfassbar viele, unterschiedliche Orte besucht, Erinnerungen gesammelt und Fotos gemacht, dass ich all das unmöglich in einen Post packen könnte. Ich teile Momente der wirklichen Glückseligkeit mit euch, denn der Urlaub war genau das. Ich starte heute mit dem Ankerpost, dem Cityguide der wichtigsten, größten Stadt am Westkap. Einem XXL-Travelguide für Kapstadt.

XXL-Cityguide: Kapstadt

Wir hatten extrem gute Flugzeiten und sind beide Male über Nacht geflogen, sodass wir 10 volle Tage in Südafrika hatten. Definitiv zu wenig, wenn man alles sehen will – und zu wenig, wenn es einem so gut gefällt wie uns, keine Frage. Aber es war ein guter Start ins Land, ein wunderschöner Urlaub im Frühjahr und für uns beide auch das erste Mal, dass wir im Winter/Frühlingsstart schon solch ein Sonnenwetter genießen konnten.

Durch die praktisch nicht vorhandene Zeitverschiebung von einer Stunde muss man sich auch überhaupt nicht an den neuen Rhythmus gewöhnen und wir konnten nach der Landung um 8 Uhr morgens, nach Ankunft im Hotel und einem kleinen Powernap direkt in den Tag starten.

Green Point Park & Sea Point

Wir haben in einem richtig süßen Guesthouse namens Blackheath Lodge im Stadtteil Sea Point, genauer Three Anchor Bay gelebt. Eine recht sichere Gegend in Kapstadt, in der man sich tagsüber völlig unbeschwert aufhalten kann. Apropos – zu Themen wie Sicherheit, Sprache und Kultur, Kosten usw. sage ich in einem FAQ-Post noch etwas, um hier den Rahmen nicht zu sprengen.

Wir haben uns sehr wohl in dem Stadtteil gefühlt und würden, auch von der Lage her, immer wieder dort wohnen. Man braucht in manche Stadtteile mit nem Uber vielleicht 5-10 Minuten länger, aber man ist nah am Meer, die Nachbarschaft ist sicher und etwas ruhiger und man ist fußläufig zu einigen Hotspots gelegen.

Nach unserem Powernap und einer wohlverdienten Dusche ging es zu Fuß von unserem Guesthouse in Richtung Promenade – erst mal das Meer sehen! Schon da waren wir voll und ganz im Urlaubsfeeling angekommen und konnten, in Erinnerung an Winterjacke und Minusgrade Zuhause kaum glauben, bei schönsten 30 Grad und Sonnenschein wirklich in Südafrika zu sein.

Wir sind an der Promenade entlang gelaufen, bereits mit Sicht auf den Lions Head (den spitzen Berg oben) und weiter in Richtung V&A Waterfront. Dabei sind wir durch den Green Point Park gelaufen und am Stadion vorbeigekommen. Einige der Fußballspiele der WM 2010 haben auch in Kapstadt stattgefunden, allerdings in einem anderen Stadion etwas außerhalb.

Wir sind auch am nächsten Tag noch mal in Sea Point an der Promenade unterwegs gewesen und haben uns ein paar HotSpots genauer angesehen – darunter haben wir einen heißen Tipp ausprobiert, die Eisdiele Moro Gelato – wirklich das beste Peanut Butter Sorbet überhaupt, super lecker und sogar vegan. Auch einen Food-Spot in Sea Point kann ich euch unbedingt ans Herz legen – das Restaurant und Patisserie Coco Safar. Wir waren sowohl zum Frühstücken, als auch an einem anderen Abend zum Dinner dort, weil es uns so gut gefallen hat. Große Empfehlung! :)

Wenn ihr ein richtig schönes, inhabergeführtes, gemütliches Guesthouse mit tollem Frühstück und dem liebsten Personal auf der Welt sucht, dann merkt euch die Blackheath Lodge. Wirklich ein super schönes Hotel, extrem zuvorkommende Mitarbeiter, eine richtige, kleine Ruheoase mitten in der Stadt. Es ist total sicher dort, wir haben uns wirklich rund um die Uhr Zuhause gefühlt und auch der kleine Komplex samt Parkplatz vor der Tür waren Tag und Nacht bewacht. Wir haben die ersten zwei Nächte dort in Kapstadt verbracht und sind, nachdem wir drei Nächte woanders unterwegs waren, spontan wieder dorthin zurückgekehrt, weil es uns so gut gefiel. Große (und völlig freiwillige) Empfehlung, wieder mal.

V&A Waterfront

Unser Fußmarsch am ersten Tag führte uns zur V&A Waterfront – einem sehr westlichen, relativ modernen Teil im Norden der Stadt. Ziemlich touristisch, ja. Ob es ein absolutes Must-See ist? Sagen wir, wenn man in Kapstadt ist, würde ich der V&A Waterfront schon einen Besuch abstatten. Für uns war es, gerade um in den Urlaub reinzukommen und die Stadt einschätzen zu können, der perfekte Start.

Man kann sich super treiben lassen, es ist komplett bewacht und man fühlt sich sicher – bestimmt nicht verkehrt, wenn man erst einmal in Ruhe in den Urlaub starten möchte. Wir haben uns eine Weile treiben lassen, sehr gut im The Yard gegessen und danach den Abend mit einem Drink und Blick auf den Hafen ausklingen lassen. Im Hintergrund des 1. Bildes seht ihr übrigens den flachen Tafelberg, sogar bei relativ klarer Sicht und ohne die bekannte „Tischdecke“.

Old Biscuit Mill – Neighbourgoods Market

Ein absolutes Highlight folgte am nächsten Morgen – der Neighbourgoods Market an der Old Biscuit Mill im Osten der Stadt. Wir sind wirklich extreme Food-Market-Fans und sind dort komplett auf unsere Kosten gekommen. Eine leckere Speise neben der nächsten, dass man sich kaum entscheiden konnte. Und alles war so gut.

Generell kann man zum Essen in Kapstadt und Südafrika sagen, dass die Qualität wirklich sehr, sehr gut ist und das Preis-Leistungsverhältnis einmalig. Ihr zahlt wirklich 1/3 bis 1/2 weniger im Gegensatz zu vergleichbaren Speisen in Deutschland – da macht es sich gutgehen lassen wirklich Spaß.

Der Neighbourgoods Market findet jeden Samstag vormittag von 10-14 Uhr statt und lädt wirklich zum stundenlang verweilen, treiben lassen, bummeln und essen ein. Man kann dort auch wunderbar sitzen und ein Weinchen trinken, Live-Musik lauschen, den Wocheneinkauf an Blumen, Gemüse und Obst erledigen oder eben eines von zig Gerichten aus aller Welt probieren. Die Old Biscuit Mill hat, meine ich, jeden Tag auf – dort findet ihr immer schöne, kleine inhabergeführte Boutiquen und Geschäfte sowie einen Markt mit Außenständen, wie ein Flohmarkt nur mit individueller Neuware. Merkt euch das auf jeden Fall vor, wenn ihr Samstags in der Stadt seid.

Kirstenbosch – Botanischer Garten

Ein weiteres Highlight und – neben dem Neighbourgoods Market – vielleicht mein absoluter Lieblingsort in der Stadt, wer weiß. Der Kirstenbosch Botanical Gardens. Mal wieder ein Ort auf der Welt, der zu den Schönsten gehört, die ich bisher sehen durfte. Ich lasse hier wirklich hauptsächlich Bilder sprechen, denn die sagen mehr als tausend Worte – auch wenn sie meiner Meinung nach nicht ausdrücken können, wie unfassbar schön die Natur wirklich war.

Der botanische Garten Kirstenbosch liegt auf der Rückseite des Tafelbergs außerhalb des Stadtzentrums Kapstadts. Am besten hilft es, sich eine Karte anzuschauen und Orte zu markieren, die man sehen will – man hat die Anordnung der Stadt relativ schnell drauf, wenn man ein bisschen Orientierungssinn besitzt. Ich habe gelesen, dass das Areal durch den Schutz des Tafelbergs vom Meer und den salzigen Winden und der puren Sonne ein anderes Klima aufweist als der Rest der Stadt und deshalb diese schöne Vegetation und Flora möglich ist.

Unser meist gesagter Satz während unseres Nachmittags im Kirstenbosch? „Hier sieht es einfach 1:1 aus wie bei Jurassic Park“. Man fühlte sich wirklich so, das war extrem – vor allem extrem schön. Wir sind stundenlang durch die verschlungenen, wunderschön angelegten Wege gelaufen, haben uns vorher ein Eis und Getränke gekauft und zwischendurch hier und da Rast gemacht, die Sonne und irgendwann die leichte Dämmerung genossen. Das Wetter und das Licht waren wirklich perfekt.

Im Sommer (in Südafrika sind die Jahreszeiten zu Europa logischerweise verkehrtherum, wir waren jetzt im Spätsommer dort und bald beginnt der Herbst und Winter) finden im Kirstenbosch auch super oft Freiluftkino-Veranstaltungen und Open Air-Konzerte statt. Wenn ich mal eine längere Zeit in Kapstadt verbringen sollte, möchte ich das unbedingt mal machen, das stelle ich mir richtig schön vor. Informiert euch mal, wenn ihr da seid, ob vielleicht gerade etwas spielt, was euch interessiert.

Wenn ihr euch einen Plan des Parks geben lasst, dann macht euch unbedingt auf die Suche nach diesem Brückenpfad. Dort könnt ihr wunderschöne Fotos machen und habt eine einmalige Sicht auf den Kirstenbosch. Das Fotomotiv kennt ihr auch sicher von Instagram und Pinterest, solltet ihr euch vorher Inspiration gesucht haben – es ist aber auch einfach zu schön.

Wenn ihr gut vorbereitet sein wollt und einige Stunden im botanischen Garten verbringen möchtet, bringt euch eine Picknickdecke und Proviant mit – dann könnt ihr stundenlang dort entspannt verbringen. Aber vergesst euren Müllbeutel nicht – denn Mülleimer gibt es, gerade vor dem Hintergrund, Ratten und Co. fernzuhalten, nicht. Das funktioniert überraschend wunderbar, der Park ist blitzsauber und jeder nimmt brav seinen Müll mit. Ihr könnt am Eingang am Restaurant Getränke und Snacks kaufen, im Park selbst gibt es dann wirklich nur an zwei Stellen Toiletten – sonst nichts.

Ich glaube, meine Begeisterung ist herauszulesen und die Foto-Flut zeigt es deutlich: Ein Besuch im Kirstenbosch Botanischen Garten ist wirklich unabdingbar, wenn ihr nach Kapstadt fahrt. Ihr werdet es nicht bereuen und selbst Natur- und Spaziermuffel werden hier 100% auf ihren Geschmack kommen und von der Natur beeindruckt sein. Versprochen! :)

Constantia Glen Winery

Wenn ihr am späten Nachmittag den Kirstenbosch verlasst, lohnt sich ein Besuch des städtischen Weinguts Constantia Glen nur ein paar Minuten mit dem Uber entfernt. Es liegt ebenfalls an der Rückseite der Berge und bietet neben wunderschöner Sicht auf die hauseigenen Weinberge auch ein tolles Ambiente, gutes Essen und leckeres, günstiges Winetasting.

Südafrika ist ja gerade in der Western Kap-Region bekannt für seine Weinanbaugebiete rund um Stellenbosch und Franschoek. Doch auch in Kapstadt selbst kann man Weingut-Flair haben, indem man einen Nachmittag und Abend, über den Sonnenuntergang hinweg mit schönster Aussicht, bei der Constantia Glen Winery verbringt. Zu zweit hatten wir Glück, solltet ihr mit mehr Personen zur Hauptreisezeit dort sein, reserviert lieber vorher einen Tisch.

Kommt nicht zu spät, das nächste Mal würde ich wahrscheinlich etwas früher dort ankommen, ein paar mehr Hausweine probieren, mich durch die Karte futtern und noch einige Sonnenstrahlen mehr tanken. Wer kein Weintrinker ist wie mein Freund, der kommt auch mit Craft Beer auf seine Kosten. Außerdem können wir euch den Burrata-Flammkuchen und das Lachstartar auf Avocado als Vorspeise wärmstens empfehlen.

Bo Kaap & Green Market Square

Ein weiteres Must-Do, wenn ihr in Kapstadt seid, ist allein der Fotos wegen der Stadtteil Bo Kaap in der Citybowl. Relativ touristisch heute als Fotomotiv genutzt, ist das Viertel am Hang des Signal Hill eine ursprüngliche Siedlung von Kapmalaien, die auch zum größten Teil immer noch dort wohnen. Nach Ende der Apartheid wurden viele Häuser restauriert und bunt bemalt.

Uns wurde der Tipp gegeben – und es stimmt – dass man sich nicht allzu lange dort aufhält, einfach weil man außer Fotos und dem Besuch des Museums, für den unsere Zeit nicht gereicht hatte, dort nicht viel machen kann. Wir haben uns dort von einem Uberfahrer absetzen lassen und haben uns ein bisschen Zeit genommen, die bunten Häuser – und uns selbst davor – zu fotografieren.

Wir hatten Glück und es waren, wie ihr seht, tatsächlich wenig Touristen vor Ort – einen Besuch würde ich, einfach weil es zu den Highlights Kapstadts gehört, Bo Kaap definitiv abstatten. Wir sind dann von Bo Kaap aus weiter zum Green Market Square gelaufen, dem Mittelpunkt der Citybowl, an dem auch die bekannteren Straßen wie die Long Street oder Bree Street münden.

Auf dem Green Market Square findet ihr einen Markt mit allerlei traditioneller Ware, Souvenirs und Mitbringsel für daheim. Ich selbst kaufe selten Dinge in anderen Ländern ein, die ich Zuhause dann nicht verwende oder die nicht zu meiner Einrichtung passen, aber ich schlendere sehr gerne über solche Märkte und schaue mir alles in Ruhe an, wertschätze die oft sehr tollen Handarbeiten und lasse mich inspirieren.

In diesem Bereich der Stadt solltet ihr, auch tagsüber, verstärkter auf eure Tasche achten und nicht offen mit Wertsachen herumlaufen. Nachts wird tatsächlich insbesondere hier davon abgeraten, Wege zu Fuß zu erledigen. Aber zu solchen Themen sage ich noch mal im FAQ etwas – als Spoiler vorweg: uns ist rein gar nichts Negatives passiert und unsicher gefühlt haben wir uns nie so wirklich! :)

Ich hoffe, mein Kapstadt XXL-Cityguide mit ganz viele Tipps und Impressionen hat euch gut gefallen – ich schreibe meine Beiträge ja immer gerne in Tagebuchform und mit vielen Worten, einfach, weil auch ich selbst es gerne in einigen Jahren lese und mich zurückversetze. Auf euch warten jedoch noch andere, ausführliche Beiträge – darunter das FAQ, unsere Tour zum Kap der guten Hoffnung, unsere Safari und kleinere Trips in der Umgebung.

MRS. BRIGHTSIDE – Fashion, Travel & Lifestyle Blog aus Düsseldorf
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