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3 Erkenntnisse aus dem #meine Verhütung BarCamp

// Anzeige – Dieser Beitrag wurde unterstützt von Jenapharm

Eine meiner besten Eigenschaften ist meine nachhaltige Begeisterungsfähigkeit und mein schnell zu weckender Enthusiasmus für verschiedenste Themen. Diese Begeisterung entsteht zum Glück nicht nur für ein gutes Buch, eine fixe Idee oder geteilte Freude anderer – sondern auch bei wichtigen Themen, die ebenjene Begeisterung und insbesondere großes Interesse verdienen.

Ein Sache, die ich hier auf dem Blog und auch auf Instagram regelmäßig thematisiere, ist das Thema Verhütung. Ich habe euch vor wenigen Wochen ein Update meiner eigenen Verhütungsgeschichte gegeben und über die Balance zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz und Relevanz dieses Themas sowie der persönlichen Entscheidung, die jede Frau für sich trifft, gesprochen. Passend dazu habe ich euch wenige Tage später auf Instagram in einer anonymen Umfrage gebeten, eure persönliche Meinung zu verschiedensten Verhütungsmethoden und eure Wünsche zur Verbesserung ärztlicher Beratung bei eurem/r Gynäkolog*in anzugeben. Hier ein riesiges Dankeschön an alle von euch, die sowohl hier mitlesen, als auch Teil der Umfrage waren und so offen ihre Erfahrungen mit mir geteilt haben – das ist wirklich wichtig, denn ihr seid das Meinungsbild und Querschnitt all der Frauen, die am Ende von den Verbesserungen bestmöglich profitieren sollen!

Das virtuelle #meineVerhütung BarCamp

Vor einigen Wochen fand nun an zwei aufeinanderfolgenden Tagen das virtuelle #meineVerhütung BarCamp von @meinliebesleben (Jenapharm) statt. Gemeinsam mit neun anderen Bloggerinnen, fünf Gynäkolog*innen und Branchenexperten haben wir uns viele Stunden miteinander ausgetauscht, einander zugehört, diskutiert, sehr viel gelernt, gebrainstormt, offene Fragen geklärt, Probleme aufgedeckt, Ideen konkretisiert und Konzepte ausgearbeitet, die die künftige Verhütungsberatung und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Verhütungsmethoden für uns Frauen vereinfachen und verbessern soll.

Ich für meinen Teil kann allen voran sagen, dass der Workshop meine Begeisterung für das unfassbar wichtige Thema Verhütung nur weiter geschürt hat. Die Auseinandersetzung mit den Experten vor den Bildschirmen, die wahnsinnig tolle Möglichkeit, all meine und eure Fragen Face to Face und vor allem in Ruhe den Ärzt*innen stellen zu können, Dingen auf den Grund zu gehen und aufzuklären, ja gar Fragen zu stellen, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass ich sie hatte und natürlich auch die verschiedenen Sichtweisen der Bloggerinnen und ihrer Communities zu hören war wirklich enorm lehr- und hilfreich. Unser Austausch war auf absoluter Augenhöhe, sehr fruchtbar und ich glaube auch, dass alle Seiten viel von einander mitnehmen konnten – jedenfalls wurde uns das hinterher gespiegelt.

Für euch zum Hintergrund: Jede der 10 Bloggerinnen hat die Umfrage zum Thema Verhütung mit in ihre Community genommen und sagenhafte 21.000 Frauen haben teilgenommen – das ist ein wahnsinnig gutes, aussagekräftiges Abbild unserer Gesellschaft und der allgemeinen Meinung. Umso mehr bestätigt dadurch, dass die gleichen Themen, Fragen, ‚Probleme‘, Bedenken, offenen Punkte wieder und wieder genannt wurden – bei all unseren Communities.

Natürlich habe ich einige Erkenntnisse mitgenommen, die ich gerne mit euch teilen möchte in der Hoffnung, schon jetzt einen weiteren Beitrag leisten zu können, der euch im Dschungel der verschiedenen Verhütungsmethoden hilft.

3 Erkenntnisse aus dem #meine Verhütung BarCamp

1.) Es gibt nicht das EINE perfekte Verhütungsmittel für JEDE Frau

Wie bereits in meinem vorangehenden Artikel erläutert, gibt es nicht das perfekte Verhütungsmittel für alle Frauen – Faktoren wie die individuelle Persönlichkeit (logisch!), der eigene Körper und seine Reaktion auf verschiedene Methoden und die eigene, persönliche Lebens- und Familienplanung spielen eine große Rolle. WICHTIG hierbei: All das kann sich ändern und deshalb bedarf es eines regelmäßigen Checks, ob die aktuelle Verhütungsmethode noch zu einem selbst und den aktuellen Lebensumständen passt. Deshalb sind auch Trends schwierig – denn nur, weil gerade die eine oder die andere Methode trendet und gefühlt alle in eine bestimmte Richtung umschwenken, heißt das nicht, dass dieser Weg der optimale für dich bzw. jede Frau gleichermaßen ist!

Wichtig finde ich: Gute Gynäkolog*innen sind sich dessen bewusst und beraten auch dahingehend ganz individuell und auf euch und eure Wünsche, Bedenken, Sorgen und Fragen hin. Solltest du noch etwas planlos sein und dir einen Überblick verschaffen wollen, dann kannst du in diesem kurzen Test über den Verhütungscheck schauen, welches Mittel für dich am ehesten in Frage kommen könnte – und das dann mit deiner/m Gynäkolog*en besprechen. In dieser Broschüre findest du eine Übersicht der verschiedenen Mittel und Methoden zur Verhütung, mit der du dich vorab informieren könnt, um offene Fragen zu klären (bspw. im Hinblick auf die Zuverlässigkeit der einzelnen Methoden, die Wirkstoffe wie Kupferionen oder Hormone oder auch Auswirkung auf die Stärke deiner Monatsblutung). Hier findest du die Grafik aller Verhütungsmethoden im Überblick.

2.) Verhütungskonzepte, nicht Methoden

Einen sehr, sehr großen Aha-Effekt gab mir das Gespräch mit Dr. Massimo Lombardo, einem wirklich tollen, kompetenten und super sympathischen Gynäkologen aus München. Dr. Lombardo (hier auf Facebook aktiv) brachte mir die die Einteilung in Verhütungskonzepte, nicht Methoden näher, die in meinen Augen insbesondere den Unterschied zwischen der Pille und der Hormonspirale verdeutlicht, und so lieb war, auch für euch noch mal sein Statement dazu abzugeben:

“Das Entscheidende bei einer Verhütungsberatung ist, dass sie stets ergebnisoffen und im Sinne der Frau passieren muss. Ein von vornherein Einschränken der Beratung, indem man sich direkt mit den einzelnen Verhütungsmethoden auseinandersetzt, führt zwangsläufig zu einer Einengung der eigenen Perspektive. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich nicht nach einzelnen Verhütungsmitteln zu beraten, sondern hinsichtlich verschiedener Konzepte aufzuklären. Hierbei unterscheiden wir zwischen dem systemischen, dem natürlichen und dem lokalen Verhütungskonzept. Zum systemischen Konzept gehören all diejenigen Methoden, die den natürlichen Hormonstrom zwischen Gehirn und Eierstöcken zum Zweck der Eisprungunterdrückung unterbrechen. Es ist logisch, dass es hierbei zu einer Beeinflussung des gesamten Systems (daher die Bezeichnung) und ggf. auch zu damit verbundenen Nebenwirkungen kommen könnte. Beim natürlichen Verhütungskonzept wird versucht, per Trekking den Eisprung zu definieren und an den entsprechend fruchtbaren Tagen VOR dem Eisprung keinen bzw. nur entsprechend geschützten Geschlechtsverkehr zu haben. Beim lokalen Konzept hingegen finden sich die Verhütungsmittel wieder, die an einer bestimmten Stelle direkt im Genitale – sinnbildlich gesprochen – “eine Wand aufbauen”, um zu verhüten. Hier zum Beispiel auch das Kondom, das in der Scheide die Spermien aufhalten soll. Ebenso aber auch alle Spiralen. Hier muss man aber ganz klar sagen, dass das Kondom natürlich eine schlechtere Verhütungssicherheit aufweist als die Spiralen – schon allein deshalb, weil das Kondom bei jedem sexuellen Verkehr fehlerfrei angewendet werden muss. Andererseits bietet das Kondom den einzigen Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Kupfer-haltigen Methoden setzen für die hohe Verhütungssicherheit kontinuierlich Kupferionen in der Gebärmutter frei und bauen so eine “Kupferwolke” in der Gebärmutter auf. So werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit gehemmt bzw. abgetötet und eine ggf. befruchtete Eizelle daran gehindert, sich einzunisten, da auch die Gebärmutterschleimhaut durch die Kupferteilchen entzündlich verändert wird.Die Hormonspirale, bzw. das Verhütungsschirmchen, andererseits sorgt dafür, dass sich der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdichtet, der sich von Natur aus im Gebärmutterhalsbereich als Infektionsschutz befindet und lässt hier die Spermien (ebenfalls wie eine “Wand”) nicht durch. Außerdem werden bei der Anwendung des Verhütungsschirmchens durch den Hormoneinfluss in der Gebärmutter die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Überlebensfähigkeit gehemmt und die Gebärmutterschleimhaut nur ganz flach aufgebaut. Somit handelt es sich bei allen Spiralen (Kupfer- und Hormonspiralen), genauso wie beim Kondom, um eine Art Barriere-Methode, die ihre verhütende Wirkung vor allem direkt im Genital der Frau erzielen.”

Wenn ihr euch konkreter für die Wirkweisen einzelner Verhütungs-Konzepte oder -Methoden interessiert, kann ich euch dafür die Broschüre „Sicher verhüten – aber wie!?“ ans Herz legen!

3.) Verhütungsaufklärung ist nicht nur Aufgabe des Arztes

Ich habe während der Umfrage und auch über die Jahre hinweg durch eure Reaktionen super viele, reflektierte und gut informierte Meinungen von euch bekommen, die mir gezeigt haben, dass ihr euch durchaus mit dem Thema beschäftigt. Jedoch gibt es auch die andere Seite – unsere Experten im Workshop haben uns gespiegelt, dass sehr viele Frauen sich wenig bis gar nicht mit dem Thema Verhütung, ihrem eigenen Körper und der “Funktionsweise” bzw. den Reaktionen auf bestimmte Konzepte/Methoden auseinandersetzen. Auch habt ihr mir gespiegelt, dass ihr euch eine deutlich bessere Beratung durch eure/n Gynäkolog*in wünscht. Der Wunsch ist absolut berechtigt und ich habe am eigenen Leib erfahren, was schlechte Beratung ist – trotz hinreichender Vorkenntnisse. Jedoch liegt die Aufgabe der Beratung nicht nur beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin. In durchschnittlich 10 Minuten Beratung können schlicht nicht alle Fragen geklärt werden – da ist Vorbereitung das A&O. Informiert euch über seriöse (!) Quellen und Paper, tauscht euch auch gerne mit Vertrauen aus und versucht, euch eine objektive Meinung und Tendenz zu einem Konzept zu bilden – oder zumindest soweit informiert zu sein, dass ihr nicht wie der Ochs vorm Berg steht, wenn euer Arzt/eure Ärztin von Hormonen wie Östrogenen und Gestagenen oder verschiedenen Verhütungskonzepten anfängt. Es hilft immer und gibt ein besseres Gefühl, mit fundiertem Vorwissen in ein solch wichtiges Gespräch zu gehen – und dann hinterher mit weiteren Erkenntnissen und vielleicht einer gewissenhaften Entscheidung die Praxis zu verlassen.

Adressen wie familienplanung.de, meine-verhuetung.de oder liebesleben.de sind vertrauenswürdige Websites zum Thema Verhütung, auf denen ihr euch informieren könnt. Ansonsten findet ihr hier verschiedene PDFs mit sehr ausführlichen und fundierten Informationen zu verschiedenen Verhütungsmitteln und Wirkweisen, die euch einen super Einblick in verschiedene Aspekte zum Thema Verhütung geben und euch in der Vorbereitung auf das nächste Arztgespräch weiterhelfen können.

Ich hoffe sehr, dass meine Erkenntnisse aus dem #meineVerhütung BarCamp euch einen guten Überblick und Eindruck verschaffen, womit wir uns an den zwei Tagen ausgiebig beschäftigt haben. Wir haben gemeinsam versucht, neue Lösungen zu erarbeiten – die auch die Beratung und Information über Social Media und Apps/Tests beinhalten – um die Suche nach dem für euch richtigen Verhütungsmittel zu verbessern, erleichtern und immer präsent zu halten. Ich werde mich weiterhin mit dem Thema Verhütung aktiv auseinandersetzen und Neuigkeiten mit euch teilen und mit euch in den Austausch gehen. Auch andersherum bin ich sehr dankbar für eure Diskussionen mit mir und euren Input sowie eure großartige Offenheit zu dem Thema! :)

MRS. BRIGHTSIDE – Fashion, Travel & Lifestyle Blog aus Düsseldorf
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